Unsere Pressemitteilungen gibt es hier zu verfolgen:
07.04.2025 – Umsonstladen in Niederrad: Die Teilerei feiert 1. Geburtstag
05.04.2024 – Eröffnung des ersten großen Umsonstladens in Frankfurt
Umsonstladen in Niederrad: Die Teilerei feiert 1. Geburtstag
Pressemitteilung vom 07.04.2025
Die Teilerei, der Umsonstladen in Niederrad, besteht nun seit einem Jahr. Dies wollen wir gebührend am 13. April 2025 von 13 bis 17 Uhr feiern. Dazu laden wir herzlich in die Triftstraße 34, Frankfurt-Niederrad, ein. Neben Essen, Getränke und Musik blicken wir auf das vergangene Jahr zurück und öffnen auch die Türen des Umsonstladens für alle, die stöbern und Sachen mitnehmen wollen (an diesem Tag jedoch ohne Annahme von Gegenständen).
Was vor einem Jahr noch ein Traum war, hat sich am 13. April des vergangenen Jahres mit großem Erfolg verwirklicht. Seitdem heißt es jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag: einfach mitnehmen, was dir gefällt, und abgeben, was du nicht mehr brauchst! Der Ansturm an Besucherinnen ist ungebrochen. Pro Öffnungszeit suchen uns um die einhundert Menschen nicht nur aus Niederrad, sondern auch aus allen anderen Stadtteilen und aus der Umgebung auf. Dabei gehen monatlich circa 8.000 Gegenstände über unseren Ladentresen und finden neue glückliche Besitzerinnen. Der Umsonstladen ist seit Eröffnung nicht nur ein beliebter Ort, Dinge untereinander zu teilen, sondern auch ein spannender Ort für ehrenamtliches Engagement. Mittlerweile besteht unser Team aus fünfzig Menschen, die mit Begeisterung die Teilerei zu dem machen, was sie ist. Was als Pilotprojekt begann, verstetigt sich. Dank der Förderung durch das Umweltamt Frankfurt sind für 2025 unsere Räumlichkeiten gesichert. „Was vor der Eröffnung der Teilerei noch zu beweisen war, zeigt sich jetzt in einer Deutlichkeit, die selbst uns überrascht hat: Die Menschen in Frankfurt haben auf einen Umsonstladen wie unseren gewartet und er reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Es braucht noch mehr Umsonstläden!“, betont Inna Dolotov (Mitglied der Teilerei).
Um der anhaltenden Nachfrage und dem Angebot gerecht zu werden, haben wir im März die Ladenfläche um weitere 20 qm erweitert. Darüber hinaus veranstalten wir Pop up-Umsonstläden überall in der Stadt, um den Umsonstladen noch näher an alle zu bringen. Wir wollen den Bedarf und die Idee des Umsonstladens erlebbar machen und bieten u. a. für Schulen Besuche im Umsonstladen an. Unser Ziel bleibt klar: „Durch das Teilen im Umsonstladen wollen wir Gegenständen eine zweite Chance geben, womit die Ressourcen unserer Welt geschont und Müll vermieden wird. Genauso wichtig ist es uns, allen Menschen bedingungslosen Zugang zu diesen Gegenständen zu ermöglichen“, klärt Monika Neuroth (Mitglied der Teilerei) auf.
Vor dem Hintergrund des Erfolgs ist es bedauerlich, dass es für eine gemeinnützige Initiative wie die Teilerei so schwer war, einen Raum zu finden. Vier Jahre hat es gedauert, bis sie in einer Stadt mit zu hohen Mieten, ungenutztem Leerstand und privatisiertem öffentlichen Raum die Wohngenossenschaft BeTrift als Vermieterin gefunden hat. Umso wichtiger war es, dass die Teilerei auf die Unterstützung durch das Zero Waste Lab – gesponsert und koordiniert von der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH –, das Stadtteilbotschafter-Stipendium der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die University of Applied Sciences und durch ihren Träger Transition Town Frankfurt zählen konnte. „Unsere Hoffnung ist, dass mit dem Erfolg unseres Umsonstladens, nun die Tür für die Ermöglichung weiterer solcher Projekte geöffnet wurde“, wünscht sich Livija Mihajlovic (Mitglied der Teilerei).
Eröffnung des ersten großen Umsonstladens in Frankfurt
Pressemitteilung vom 05.04.2024
Am 13.04.2024 von 13 bis 17 Uhr feiert die Teilerei die langersehnte Eröffnung ihres Umsonstladens im neugefundenen Raum in der Wohngenossenschaft BeTrift in Niederrad (Triftstraße 34, 60528 Frankfurt/Main). Neben Essen, Getränken und Musik wird das Motto schon an diesem Tag heißen: einfach mitnehmen, was dir gefällt, und abgeben, was du nicht mehr brauchst!
Ab der darauffolgenden Woche soll es dann zunächst für eine Testphase von sechs Monaten möglich sein, zu geregelten Öffnungszeiten Gegenstände untereinander zu teilen (Dienstag 16–20, Donnerstag 14–18, Sonntag 13–17 Uhr).
Schon zu lange hat der Stadt ein solcher Ort des Teilens gefehlt. Der Bedarf kündigt sich auf Tauschpartys, Online-Plattformen und an jeder Straßenecke an, wo Gegenstände zum Verschenken auf Bürgersteigen oder in Tauschregalen zurückgelassen werden. Das funktioniert, schöpft allerdings nicht das ganze Potenzial dieser Lust am Teilen aus. Im betreuten Umsonstladen soll auf dreißig Quadratmetern dem Teilen von Gegenständen die besten Bedingungen geschaffen werden. Darüber hinaus soll der gemütlich eingerichtete Umsonstladen als multifunktional nutzbarer Raum Begegnungs- und Veranstaltungsort werden und für die Nutzenden selbst zu einem geteilten Raum der Selbstorganisation und Partizipation werden.
Das Teilen hat nicht nur den praktischen Nutzen, Altes loszuwerden und Neues zu finden. Indem Gebrauchtes wiederverwendet und nicht weggeschmissen wird, werden natürliche Ressourcen geschont. Außerdem ermöglicht der Umsonstladen bedingungslosen und fairen Zugang zu Gegenständen für Alle. „Damit präsentiert sich die Teilerei als zukunftsweisende Alternative, unser Miteinander inklusiver und klimafreundlicher zu organisieren“, hebt Judith Busse (Mitbegründerin der Teilerei) hervor.
Die Verwirklichung der Idee eines Umsonstladens in Frankfurt gelang nicht von heute auf Morgen. Bereits im April 2021 begannen die Gründer*innen der Teilerei im Rahmen des Stadtteilbotschafter-Stipendiums der Stiftung Polytechnische Gesellschaft zunächst vergeblich nach einem Raum zu suchen. Neben der fortdauernden Unterstützung durch die Stiftung wird das Projekt seit Dezember 2022 auch vom Zero Waste Lab – gesponsert und koordiniert von der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH – gefördert. „Ressourcen schonen, Kreisläufe schließen und die Wiederverwendung fördern, all das sind Kernthemen von FES. Daher freut es mich umso mehr, dass diese Idee nun umgesetzt wird und wir als FES einen Teil dazu beigetragen haben“, sagt FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler, der auch Schirmherr des Zero Waste Lab ist. Mit Transition Town hat die Teilerei eine Trägerschaft gefunden. Die University of Applied Sciences unterstützt mit einer studentischen Hilfskraft.
Trotz dieser vielseitigen Unterstützung ließ ein Raum auf sich warten. „Die langwierige Suche nach einem Raum für die Teilerei ist beispielhaft für städtische Politik in Frankfurt, die öffentlichen Raum privatisiert hat“, meint Finn Volpert (Mitbegründer der Teilerei). Gemeinnützige und politische Initiativen finden in Frankfurt keinen Raum, weil Mieten zu hoch sind, Leerstand nicht genutzt wird und öffentlicher Raum, der genutzt werden kann, rar ist. Der Umsonstladen wird in Zukunft zeigen können, dass dieser Raum gebraucht wird.